The Dead Sound – Cuts (released July 19, 2019 by Crazysane Records)



Ah eine weitere Neo-Post-Punk Band, gähn! Oh, Karl von „Love A“ hat die Platte mehr oder weniger im Alleingang aufgenommen, vielleicht sollte ich doch einmal reinhören.
So dachte ich es mir als ich auf dem Facebook des „Love A“ Sängers von der bevorstehenden VÖ der LP hörte. Es gab einen Teasersong „do you fear?“, der schon einmal ein verdammter Hit ist. Irgendwo zwischen „A Place To Bury Strangers“, zurückgenommenen Gesang und schönen Melodien mit Lärmausbrüchen. Ich „preorderte“ mir das Vinyl, da ich noch nicht genug von diesen schwarzen Platten rumstehen habe. Kaum aus dem Urlaub wieder da, wurde die LP auch geliefert. Ich wurde nicht enttäuscht, ganz wunderbar geht es nach dem Hit „do you fear?“ weiter. 
Kill this love“ ist mit Sicherheit von „The Jesus and Mary Chain“ und Disappears beeinflusst, zumindest von der Soundästhetik, der Song ist einfach auch ein Hit. Bei „Into the Dark“ wechselt sich eine eher ruhigere sphärische Strophe mit einem druckvollen und treibenden Refrain ab, der Gesang bleibt dabei immer cool und eher unaufgeregt – was mich bei den ersten zwei Durchgängen der Platte noch etwas gestört hat, aber da musikalisch so viel passiert, ist diese Coolness genau richtig   auch hier findet der begeisterte Indiehörer einen Hit. Bis zu dem Song war ich mir sicher das die Drums live eingespielt sind, aber hier hört man die editierten synthetischen Drums, was aber wunderbar passt und dieses Feeling von „Big Black“, „Sisters of Mercy“ (bis 1985 ohne „Gothgrabesstimme“) oder „Suicide“ (nur die Coolness) mit Gitarren und einer echten Bassgitarre mitbringt. Bei „Here with you“ wird das Zerrpedal bis zum Refrain mal ausgelassen, ein wirklich schönes Lied. Wenn man einen Vergleich braucht, mich erinnert der Gesang an den jungen Philip Boa. Mist, immer diese Vergleiche, ich will euch doch nur die Band schmackhaft machen. Mit „Poison Lips“ endet das Debütalbum von „The Dead Sound“ und verdammt, diese Krachhymne mit dem verzweifelten Gesang, verhallten Drums, scheppernden Gitarren ist super und endet in einem schönen Feedbackfinale. Habe ich eigentlich schon gesagt das ich die Platte sehr mag?
Wie oben schon geschrieben, muss man der LP ein paar Durchläufe geben und dann wirkt sie. Also mich hat das zu hundert Prozent überzeugt. Live wird Karl von „Love A“ und „Freiburg“ (RIP) (Ex)Mitgliedern unterstützt. Ich werde mir das auf jeden Fall gerne mal live anhören und -gucken. 

Bestellt euch die LP/CD bei Bandcamp oder direkt bei Crazysane Records. Jede Suchmaschine wird euch helfen, aber hier sind für euch die Links: